Rachel Dawson, Otley, Yorkshire, UK
Übersetzung von Hansi Hubinger-Kasser, Wien, Österreich
Foto: mit freundlicher Genehmigung von Christina Simantiri
Mein Baby hatte 9 Prozent seines Geburtsgewichts an Tag drei verloren…
Ich möchte mich öffentlich bei Becky, Ruth, Suzanne und Amanda bedanken, die mir halfen Stilllösungen für Stillprobleme zu finden.
Letzten Samstag postete ich in unserer lokalen La Leche Liga Facebookgruppe, dass ich Probleme beim Stillen meines vier Tage alten Babys hatte und ich nicht wusste, wohin ich mich wenden oder was ich tun sollte. Mein kleiner Bub hatte 9 Prozent seines Geburtsgewichts an Tag drei verloren. Ich war knapp davor aufzugeben. Innerhalb weniger Stunden war LLL-Beraterin Becky bei mir zu Hause und sie lebt nicht in meiner Nähe. Geduldig führte sie uns durch die Themen des Positionierens und der Bindung. Stillberaterin Ruth kam am Nachmittag vorbei, ich hatte Panik weil alles falsch lief.
Magnus wurde ab dem dritten Tag alle 48 Stunden gewogen. Am fünften Tag hatte er 40g zugenommen – was mich fantastisch fühlen ließ. Am siebenten Tag hatte er diese 40g verloren, obwohl er eigentlich ununterbrochen stillte, was mich zur nächsten Panik veranlasste, nämlich, dass Stillen nicht genug sei und ich versagen würde. Becky und Ruth aber überzeugten mich, dass das nicht der Fall sei und dass es möglich war die Wende zu schaffen.
Eine Überweisung ins Krankenhaus, um das Zungenbändchen zu untersuchen, machte mich perplex. Der Spezialist sagte, dass mein Baby zwar ein verkürztes Zungenbändchen hätte, aber es nicht schlimm genug wäre um es zu durchtrennen. Sein Vorschlag war das Stillen aufzugeben, stattdessen zu pumpen und die abgepumpte Milch mit der Flasche zu füttern.
Ich schrieb an diesem Abend Ruth im Messenger und sie schlug vor, dass ich am nächsten Tag zu einem LLL Workshop kommen soll, bei dem die Beraterinnen Amanda und Suzanne einen Vortrag über Zungenbändchen halten würden.
Ich ging mit und lernte viel von dem faszinierenden Vortrag. Ich wusste die Einladung wirklich zu schätzen. Eine Menge Warnsignale für Zungenbändchen zeigten sich bei Magnus, aber Amanda, die eine Stillberaterin IBCLC ist, sah ihn sich an und stimmte zu, dass es nicht schlimm genug für eine Durchtrennung war. Sie dachte, dass er nicht effizient trinken würde.
Stilllösungen für Stillprobleme
Ich hatte noch niemals so viele Leute um mich, die mir beim Stillen zusahen. Am Ende des Tages – ursprünglich wollte ich nur zum Zungenbändchen-Vortrag bleiben – stillten wir, vielleicht nicht wie Profis, aber mit viel mehr Zuversicht als zuvor.
Magnus wird morgen zwei Wochen alt. Seit Donnerstag hat er anschließend ans Stillen 60ml Flaschennahrung (auf Empfehlung der Hebamme) bekommen und heute wurde er wieder gewogen. Der kleine Brocken hat 150g seit Donnerstag zugenommen! Ich hatte etwas Panik, aber die Hebamme betonte, dass 60ml Flaschennahrung praktisch nichts wären. Sie sagte, es läge an mir, ob ich bei den kleinen Ergänzungen bleiben wolle, aber der einzige Unterschied, den sie machen, wäre meine Gemütsverfassung. Er wird bis Freitag nicht mehr gewogen, bis wir aus der Hebammenbetreuung entlassen werden.
Ich war die letzten zwei Wochen quasi immer Sekunden davor das Stillen aufzugeben, aber die Unterstützung der LLL-Beraterinnen und derer, die meine Posts in der Facebookgruppe kommentiert haben, half mir enorm. La Leche Liga ließ mich weitermachen und ich bin froh, dass ich durchgehalten habe.
Ich glaube nicht, dass wir diese 60 ml Flaschennahrung überhaupt brauchen.
La Leche Liga ließ mich weitermachen und ich bin froh, dass ich durchgehalten habe.