Ausbeuterisches Marketing beenden

LLLI Advocacy, Networking and Action Committee

In diesem Jahr unterzeichnete La Leche League International (LLLI) einen offenen Brief der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der UNICEF. Darin wird ein Ende der ausbeuterischen Marketingpraktiken der 55 Milliarden US-Dollar schweren Muttermilchindustrie gefordert.

Im Februar 2022 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation den Bericht How marketing of formula milk influences our decisions on infant feeding (Wie die Vermarktung von künstlicher Milchnahrung unsere Entscheidungen über die Ernährung von Säuglingen beeinflusst). Der Bericht ist umfangreich. Er stützt sich auf die Erfahrungen von über 8 500 Frauen und 300 Fachleuten aus dem Gesundheitswesen in acht Ländern.

Der Bericht verurteilt die unethischen Marketingtechniken und die Unehrlichkeit der Milchnahrungsindustrie. Die manipulativen Techniken der Industrie haben einen starken Einfluss auf die Entscheidungen von Eltern und schwangeren Frauen, wie sie ihr Baby ernähren.

unethischen Techniken

Zu den unethischen Techniken gehören die folgenden:

  • Online-Targeting
  • von der Industrie gesponserte Helplines
  • gesponserte Gesundheitskonferenzen
  • Werbeaktionen und kostenlose Geschenke für Familien
  • Einflussnahme auf die Ausbildung und Abgabe von Empfehlungen an die Beschäftigten im Gesundheitswesen.

Einige Hersteller von Säuglingsnahrung sind Mitglied in “Ernährungsräten” in nationalen Regierungen. Das unethische Marketing der Industrie beeinflusst Mütter, Eltern und Familien in einer schwachen Phase ihres Lebens. Die Familien erhalten ungenaue und unvollständige Informationen. Die Unternehmen suggerieren schwangeren Frauen und Familien, dass ihre Produkte genauso gut sind wie das Stillen. Sie suggerieren, dass Stillen komplizierter ist als es tatsächlich ist.

STILLEN

Schlechte Marketingpraktiken der Industrie müssen gestoppt werden. Wir wissen, dass das Stillen innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt, gefolgt vom ausschließlichen Stillen für sechs Monate und fortgesetztem Stillen bis zu zwei Jahren oder darüber hinaus, einen wirksamen Schutz gegen alle Formen der Mangelernährung von Kindern bietet. Stillen schützt Säuglinge und Kleinkinder auch vor den schlimmsten Auswirkungen vieler häufiger Kinderkrankheiten. Wir wissen, dass Frauen, die nicht ausreichend beim Stillen unterstützt werden, ein höheres Risiko haben, an Diabetes, Fettleibigkeit und einigen Formen von Krebs zu erkranken. Dies sind alles Gesundheitsfakten, die lokale und nationale Regierungen immer wieder hören müssen. LLLI unterstützt Berater/innen und Unterstützende nachdrücklich dabei, sich an gemeinsamen Aktionen zu beteiligen, um sich gegen unethisches Marketing und für den Schutz des Stillens in ihren Ländern einzusetzen. Lesen Sie unsere Richtlinie für gemeinsame Aktionen hier.

Wenn Sie sich wie La Leche League International beteiligen und den offenen Brief von WHO und UNICEF unterzeichnen möchten, folgen Sie diesem Link. Sie können im Namen einer Organisation oder als Einzelperson unterschreiben.

Wenn Sie mehr über LLLI-Lobbyarbeit erfahren möchten oder Ideen haben, wie Sie sich in Ihrem Land für Veränderungen einsetzen können, wenden Sie sich an: actioncmte@llli.org.